Nach langem Rätseln, wo es denn zu meinem Geburtstag hingehen würde, konnte ich am ersten Weihnachtsfeiertag endlich die entscheidende Frage stellen:
Sag mal, was muss ich denn eigentlich einpacken?
„Hmmm…ein paar wärmere Sachen brauchst du schon, aber du musst es nicht übertreiben. Ach ja, und einen Bikini, sicherheitshalber, man kann ja nie wissen!“
Ok, viel mehr habe ich damit noch immer nicht rausbekommen. Also kann ich nur weiter spekulieren und mich einfach voll und ganz auf die kommenden Tage freuen!
Inhalt
Gesagt, getan – und schon am nächsten Tag geht es los!
Die Vorfreude ist riesig und so machen wir uns bei weihnachtliche Minusgraden und mit dicken Winterjacken ausgerüstet auf den Weg zum Bahnhof.
Der Zug kommt und es steht Verona auf der Anzeige – juhuu, es geht also Richtung Süden!
Natürlich ist das aber noch lange nicht die Endstation!
Den ersten Stopp machen wir in Bologna, einer hübschen Universitätsstadt im nördlichen Zentrum Italiens.
Hier spazieren wir ausgiebig durch die Stadt, schauen uns die riesigen Türme und versteckten Kanäle an, schlemmen bei Pizza und Wein und genießen es einfach unheimlich wieder einmal unterwegs zu sein.
Doch auch hier sind wir noch lange nicht am Ziel, denn am Nachmittag geht es zurück zum Bahnhof und in den nächsten Zug.
Dieses Mal liegen bis in den tiefsten Süden Italiens einige Haltestellen vor uns. Doch noch immer kann ich nur rätseln, mich tief im Sitz zurücklehnen, die Augen schließen und träumen.
Schon lange ist es dunkel und aus dem Fenster ist absolut nichts mehr zu erkennen, als Julian mich plötzlich mit großen Augen anschaut und über’s ganze Gesicht strahlt…
„Wir sind da!“
Es ist halb 10 am Abend als wir in Neapel vor den Bahnhof treten.
Eine unangenehme Stimmung schlägt uns entgegen, alles ist voller Müll und die Gestalten auf der Straße lassen uns schnellen Fußes Richtung Hotel marschieren.
Zum Glück ist es gleich um die Ecke.
Auch der Blick aus dem Fenster kitzelt nicht gerade unseren Entdeckerdrang hervor und so retten wir uns lieber schnell ins schützende Bett.
Hier wollen wir also die nächsten Tage verbringen?
Überraschung Nummer 2 – ganz angekommen sind wir noch immer nicht…
Puh, da bin ich aber froh und erfahre immerhin soviel:
Heute Abend werden wir noch einmal in Neapel schlafen, doch morgen machen wir uns auf den Weg zu unserem wirklichen Ziel!
Na dann lasse ich mich mal weiter überraschen!
Heute sieht es in der Stadt schon ein wenig freundlicher aus, doch so ganz überzeugen kann sie uns noch immer nicht.
Das ist aber halb so wild, denn in der Umgebung gibt es reichlich Schönes zu entdecken.
Und so springen wir gleich am Morgen in den Zug „Circumvesuviana“, der uns von Neapel, über die Ausgrabungsstätte von Pompeji, an die wunderschöne amalfitanische Küste bringt und die heruntergekommenen Häuser der Stadt schnell hinter uns liegen lässt.
An ihre Stelle tritt ein wunderschönes Panorama, das uns über die voll behangenen Zitronenbäume hinweg an der felsigen Küste entlang weit über’s Meer blicken lässt.
Hmmmm…was für ein herrliches Gefühl!
Schließlich sind wir da – in dem beliebten kleinen Urlaubsort Sorrento – dem Heimatort des Limoncello.
Trotz der kalten Jahreszeit tummeln sich die Touristen in den engen Gassen und genießen den wunderschönen Sonnenschein auf den Terrassen.
Bei soviel Frühlingsstimmung darf natürlich ein Eis in der scheinbar besten Eisdiele Sorrentos, der Gelateria Primavera, nicht fehlen. Und wow, es ist wirklich gut!
Mit dem Eis bewaffnet spazieren wir die Küste entlang bis wir ein ruhiges Plätzchen entdecken, an dem wir lange den Blick über das weite Meer schweifen lassen und das wunderbare Glück genießen gemeinsam solch einen traumhaften Tag an einem so schönen Ort verbringen zu dürfen.
Genug geträumt, wir müssen zurück nach Neapel!
Viel zu bald durchkreuzen die kurzen Tage unsere Tagträume und wir müssen zurück nach Neapel.
Eine Chance wollen wir der Stadt noch geben, immerhin haben wir bisher nicht viel gesehen.
Doch leider kann uns selbst ein Spaziergang durch die viel gelobte Innenstadt nicht mehr umstimmen und so beschließen wir uns lieber mit einer echten neapolitanischen Pizza zu verwöhnen, die immerhin tatsächlich noch viel besser ist als ihr Ruf!
Nach so vielen Eindrücken neigt sich der Tag langsam seinem Ende und meine Neugier kehrt zurück…vielleicht kann ich ja bei einem Glas Wein ein paar kleine Hinweise aus ihm rauskitzeln?!
Keine Chance!
Wo wir meinen Geburtstag verbringen, bleibt eine Überraschung!
Bist du gespannt wo wir am Ende gelandet sind?
Hier erfährst du es!