Eine Rundreise durch Montenegro – so erkundest du das Land auf eigene Faust

Eine Rundreise durch Montenegro - Highlights und Tipps

Einmal im Jahr plane ich mit meiner Mama eine Reise – ein richtiger Mutter-Tochter-Urlaub also! Meist schauen wir dann einfach wohin die Flüge gehen und was uns davon am besten gefällt. Und genauso geschah es auch, dass wir in diesem Jahr in Montenegro landeten! 

Wo das Land liegt, wusste ich zumindest schon mal, immerhin hatten wir bei unserer Kroatienreise kurz überlegt doch noch ein Stück südlicher zu fahren. Damals hat es zwar nicht geklappt, doch dafür konnte ich den Montenegro-Besuch jetzt ausführlich nachholen. Bis auf die Lage wusste ich jedoch kaum etwas über das Land – was schaut man sich an, welche Gegenden sind die spannendsten, wie viel Zeit benötigt man … ich hatte keine Ahnung. 

Inzwischen sind wir zurück und können sagen: Montenegro ist wirklich schön! Du hast eine traumhafte Küste mit vielen hübschen Stränden und Buchten, ein bergiges Hinterland mit herrlicher Natur, liebe Menschen überall und auch das Essen lässt keine Wünsche offen. Wandern, schnorcheln, feinschmecken, sonnenbaden oder Kultur – im kleinen Montenegro ist tatsächlich für jeden etwas dabei.

Noch dazu kannst du Montenegro ganz unkompliziert mit dem Mietwagen auf eigene Faust erkunden und auch der Euro als Zahlungsmittel, der sich hier auf interessante Weise eingeschlichen hat, macht das Reisen in Montenegro noch einfacher.

Mit diesem Artikel möchte ich also die Chance nutzen auch dir einen kleinen Einblick in den hübschen Balkanstaat zu geben und damit vielleicht sogar deine nächste Reise zu inspirieren. 

Lass dich jedoch von den Bildern nicht zu sehr irritieren …

Denn bei unserer Reise hatten wir wirklich großes Pech mit dem Wetter. 3 Tage Starkregen an der Küste und sogar Schnee und Minusgrade in den Bergen – so hatten wir uns unseren Maiausflug in den Süden wirklich nicht vorgestellt. Unseren Bikini hätten wir da zu gerne gegen eine Wärmflasche oder einen Regenschirm eingetauscht. Doch auch das gehört manchmal dazu … und unsere Begeisterung für die wunderbaren Naturspektakel Montenegros konnten uns die miesgelaunten Wettergötter dennoch nicht nehmen!

Diese Orte besuchen wir auf unserer Montenegro-Rundreise

Klicke auf die Orte und du kommst direkt zu dem passenden Abschnitt im Artikel.

  1. Skutarisee
  2. Sveti Stefan
  3. Bucht von Kotor
  4. Durmitor Nationalpark
  5. Ostrog Monastery
  6. Tipps für deine Montenegro-Reise

DER SKUTARISEE

Ausblick von Virpazar auf den Skutari See in Montenegro
Ausblick von Virpazar auf den Skutari See

Nachdem wir in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, gelandet sind und es uns in unserem Mietwagen gemütlich gemacht haben, ging es zum ersten Stopp unseres Montenegro Urlaubs: dem Skutarisee. 

Auch als Skadarsee, oder in Landessprache als Skadarsko Jezero, bekannt, ist der größte Süßwassersee des Balkangebiets nur 25 Minuten vom Flughafen entfernt – als wunderschönes Naturparadies also ein Pflichtstopp auf dem Weg zur Küste!

Virpazar – der touristische Mittelpunkt des Skutarisees

Angekommen in Virpazar, einem kleinen Ort, der direkt an der Hauptstraße Richtung Süden liegt, werden wir sofort von geschäftstüchtigen Einheimischen auf einen Parkplatz am Ortseingang geleitet und auf das Hotel-, Restaurant- und Tourenangebot aufmerksam gemacht.

Erst einmal abgeschreckt, entscheiden wir uns dennoch für einen Spaziergang durch den Ort, denn immerhin war der Parkplatz kostenfrei und wir waren überhaupt nicht gut über die Erkundungsmöglichkeiten rund um den Skutarisees informiert. 

Unser Spaziergang führte uns zunächst zur Besac Festung – einer alten Burgruine, die kürzlich restauriert wurde und einen wunderbaren Blick auf den See freigibt.

Doch Virpazar ist auch der perfekte Ausgangspunkt für eine Bootsfahrt über den See oder eine Erkundungstour mit dem Kanu – das Angebot in dem kleinen Dorf ist riesig! Und auf dem Wasser kommst du der unberührten Natur auf jeden Fall am nächsten. Über verwinkelte Kanäle in mystischem Sumpfgebiet, wirst du mitten durch den Nationalpark geführt, begleitet von zahlreichen Vogelarten und einer Ruhe, die dich ganz und gar in diese friedliche Welt eintauchen lässt. 

Rijeka Crnojevica – das versteckte Juwel

Weniger touristisch geht es im etwas abgelegeneren Rijeka Crnojevica zu, einem winzigen Dorf, bei dem du dich schon auf der Fahrt dorthin von der herrlichen Natur begeistern lassen kannst. Hier lohnt es sich noch ein paar Kilometer weiter zu fahren, um vom Pavlova Strana Aussichtspunkt den herrlichen Blick über die einmalige Landschaft zu genießen.

SVETI STEFAN

Blick auf die Insel Sveti Stefan an der Küste von Montenegro
Blick auf die Insel Sveti Stefan vom herrlichen Küstenweg

Weniger unberührt, doch ähnlich einmalig, liegt die kleine Insel Sveti Stefan unweit von Budva wie gezeichnet vor der hübschen Adriaküste. Spannend ist hier vor allem die Geschichte, denn aus dem einst malerisch gelegenen Fischerdörfchen mit hübschen Steinhäusern, engen Gassen und kleinen Kirchen, entstand seit den 1950er Jahren nach und nach ein luxuriöser Hotelkomplex, der unter der Führung der Hotelkette Amanresorts zu den exquisitesten Adressen Europas gehört.

Und so liegt es nahe, dass du die hübsche Insel heute nur von außen bewundern kannst – es sei denn du hast die stolzen Übernachtungspreise in dein Urlaubsbudget eingerechnet. Wirklich schlimm ist das jedoch nicht, denn auch von der steil abfallenden Küste im Hintergrund, bekommst du einen tollen Blick auf die Insel, die sich in dem herrlich blauen Wasser von ihrer schönsten Seite präsentiert.

Die Strände bei Sveti Stefan

Rund um Sveti Stefan findest du einige wirklich schöne Strände, die größtenteils durch Spazier- und Wanderwege mit bestem Panoramablick auf das herrliche Meer erreichbar sind. Wir haben in Sveti Stefan nur einen kleinen Zwischenstopp auf unserem Weg nach Kotor eingelegt und sind über den kurzen, aber wirklich schönen Pfad hinüber zum Strand von Miločer spaziert – der Anblick ist herrlich, doch für den Strand selbst werden auch hier heftige Eintrittspreise verlangt.

Muss man Sveti Stefan auf seiner Reise durch Montenegro also unbedingt besucht haben? Ich würde sagen, es kommt drauf an. Fährst du ohnehin vorbei, lohnt es sich sicher zumindest einen kurzen Blick auf die schöne Insel zu werfen. Extra hinfahren würde ich jedoch nicht – auch wenn Sveti Stefan immer wieder als eines der Highlights von Montenegro aufgeführt wird.

DIE BUCHT VON KOTOR

Ausblick auf die Bucht von Kotor in Montenegro
Rückweg von der Sveti Ivan Festung mit Blick auf Kotor

Die Bucht von Kotor gehört ganz sicher zu den Highlights von Montenegro – und das absolut zu Recht! Stolz ragen hier die Berge hinter den alten Steinmauern der netten kleinen Dörfer empor und bilden einen malerischen Kontrast zum tiefblauen Wasser der wunderschönen Adriaküste. 

Hier kannst du tatsächlich stundenlang die herrliche Natur bewundern – und das sogar, wenn es, wie bei uns, der Regen einmal viel zu gut mit dir meinen sollte. Kommst du aus dem Träumen aber doch wieder heraus, gibt es rund um Kotor auch viel zu entdecken. 

Ausblick genießen von der Sveti Ivan Festung

Wenn du bereits durch die netten Gassen von Perast und Kotor geschlendert bist, dann lässt sich die Bucht am eindrucksvollsten aus der Höhe weiter erkunden. Dafür findest du mitten in der Altstadt von Kotor einen kleinen Pfad, der dich über viele, unregelmäßige Stufen hoch über die Stadt hinaus und vorbei an einem kleinen Kirchlein zur Sveti Ivan Festung führt. 

Das ein oder andere Schweißtröpflein wirst du bei dem Aufstieg wahrscheinlich zurücklassen müssen, doch spätestens sobald du dich zum ersten Mal umdrehst, wird es dir jede Mühe wert sein – der Ausblick von hier oben ist einfach atemberaubend. 

Endlich auf der Sveti Ivan Festung angekommen, fühlst du dich wie auf einem Abenteuerspielplatz ausgelassen, der dich in längst vergangene Zeiten befördert. Ganz sicher fühlt man sich dabei zwar nicht, doch es macht Spaß die Ruinen zu erkunden. 

Als würdest du in eine andere Welt eintauchen, kannst du auf deinem Weg zurück hinunter durch ein Fenster in der Steinmauer schlüpfen und findest dich plötzlich auf der anderen Seite wieder. Schnell haben dich Ruhe und Natur hier fest im Griff und lassen dich fast vergessen, dass du gerade noch auf eine alte Festungsruine geklettert bist. Hier drüben geht es viel gemütlicher zu und so kannst du deine Eindrücke ganz ruhig verarbeiten, während du dich von dem breiten Zick-Zack-Weg wieder zurück nach Kotor geleiten lässt.

Hinweis: Als wir im Mai 2019 in Kotor waren, deutete zwar ein Schild auf einen möglichen Eintrittspreis für den Aufstieg hin, allerdings war alles geöffnet und auch niemand dort, der uns um einen Eintrittspreis gebeten hätte.

Mit dem Auto hoch hinaus – die Serpentinen von Kotor

Ausblick vom Lovćen Nationalpark hoch über der Bucht von Kotor in Montenegro
Ausblick vom Lovćen Nationalpark hoch über der Bucht von Kotor

Ein weiterer wunderbarer Ausflug von Kotor führt dich über eine 17 km lange Serpentinenstraße gleich hinter der Stadt hinauf in Richtung Cetinje. Hier ist der Weg selbst das Highlight, denn du windest dich über 25 Kurven auf einer schmalen Straße hinauf, die zwar bestimmt die ein oder andere Herausforderung für dich bereit hält, dich aber auch immer wieder auf’s Neue mit einem wahnsinnigen Panorama über die ganze Bucht von Kotor beeindruckt. 

Einmal oben angekommen, kannst du deinen Ausflug auch gleich mit einem Besuch im Lovćen Nationalpark verbinden.

Was du in der Bucht von Kotor sonst noch erleben kannst

Ebenfalls schön ist es die Bucht von Kotor mit dem Boot zu erkunden, einen Ausflug auf die Halbinsel Luštica mit ihren wilden Stränden und kleinen Kirchlein zu machen, oder den Berg Vrmac zu erkunden, um von dort den tollen Ausblick zu genießen.

Unsere Unterkunft in der Bucht von Kotor

Bei airbnb haben wir eine süße Wohnung gefunden, in der wir uns für ein paar Tage ziemlich wohl gefühlt haben. Die Unterkunft befindet sich am Ortsausgang von Risan, einem ruhigen Ort etwa 25 Minuten von Kotor entfernt. Da wir einen Mietwagen hatten, konnten wir die Bucht von hier aus perfekt erkunden.

Die Wohnung selbst ist Teil eines urigen Steinhäuschen mit direktem Zugang zum Wasser, in dem Jadranka und Vlado leben – ein älteres Ehepaar, das seinen Garten mit größter Liebe pflegt. Etwas schade ist, dass man nicht auf das Wasser schaut, doch dafür ist man mit nur wenigen Schritten direkt am Ufer und kann von hier den herrlichen Ausblick über die Bucht genießen.

Leider wird die Wohnung derzeit nicht mehr angeboten, aber hier findest du andere Unterkünfte in Risan, die teilweise gleich daneben sind

Restaurant Tipp in der Bucht von Kotor

Gut gegessen haben wir im Restoran Risan, direkt an der einzigen großen Straße des Ortes und damit auch gleich beim Wasser. Bei uns war es recht frisch, deshalb haben wir auf einen Platz auf der netten Terrasse verzichtet und es uns stattdessen drinnen gemütlich gemacht. Das Essen war prima, die Kellner unheimlich freundlich – wir würden gleich wiederkommen!

Schau dir hier unseren Restaurant Tipp in der Bucht von Kotor an

DURMITOR NATIONALPARK

Der Schlangensee im Durmitor Nationalpark in Montenegro
Der wilde Schlangensee in seinem Wintermantel

Ohne Umschweife kann ich sagen, dass der Durmitor Nationalpark das absolute Highlight unser Montenegro Reise war. Und das obwohl sich die Wettergötter längst eine weitere Überraschung für uns überlegt hatten. Fangen wir aber von vorn an …

Eindrucksvoll im bergigen Norden Montenegros gelegen, beeindruckt der Durmitor Nationalpark mit wunderschönen Landschaften, blau leuchtenden Bergseen, den höchsten Gipfeln des Landes und der tiefsten Schlucht Europas. Dank all seiner Naturschönheiten wurde das Durmitor-Gebiet 1952 zum Nationalpark erklärt und zählt seit 1980 zum Welterbe der UNESCO.

Im Sommer kommen zahlreiche Wanderer und Naturliebhaber, im Winter die Skifahrer. Besonders auffällig ist das in Žabljak, denn der kleine Ort, der das touristische Zentrum der Region bildet, wirkt wie ein typischer, aber dennoch verschlafener, Wintersportort. Besucher zieht es vor allem zu den typischen Highlights des Durmitor Nationalparks: dem Schwarzen See ganz in der Nähe von Žabljak, der bis zu 1.300 Meter tiefen Tara-Schlucht und dem Bobotov Kuk, mit seinen 2.522 Metern der höchste Berg Montenegros.

Angezogen von den schönen Bildern und märchenhaften Beschreibungen, wollten wir nun auch den Durmitor Nationalpark besuchen. Ein paar Tage Strand, ein paar Tage Berge – so lautete unsere Devise. Angekommen in unserer süßen Unterkunft in Virak, hielt es uns nicht lang im Haus. Die Landschaft rundherum ist einfach großartig und die Berge riefen viel zu laut.

Die Tara Brücke

Blick auf die Tara Brücke in Montenegro
Blick auf die Tara Brücke – bei dem trüben Wetter kommt die beeindruckende Tiefe der Brücke kaum zum Vorschein …

Da bereits Nachmittag war, beschlossen wir für heute noch die Tara-Brücke zu bestaunen, die du von Žabljak in etwa 30 Minuten erreichst. Die Straße führt dich in einigen Kurven ganz gemütlich durch die Landschaft, wo weit und breit kaum Häuser stehen. Dann tauchen plötzlich Souvenirgeschäfte und Cafés auf und die sanfte Idylle hat ein abruptes Ende. Du hast dein Ziel erreicht.

1940 fertiggestellt, beeindruckt die Tara Brücke nicht nur mit ihrer Höhe von bis zu 172 Metern und ihren langen Stahlbögen, sondern vor allem mit ihrer malerischen Lage inmitten der Tara Schlucht, die an dieser Stelle allerdings lange nicht ihre berühmte Tiefe erreicht.

Spazierst du die 365 Meter hinüber, eröffnen sich besonders schöne Blicke, denn von hier hast du freie Sicht auf die Tara und die lange, bewaldete Schlucht. Besonders Abenteuerlustige lassen sich in die Zip Line schnallen und genießen das Panorama beim Flug über die Schlucht.

Unter den Möglichkeiten die Tara Schlucht zu erleben, ist die Tara Brücke die wohl einfachste. Du fährst gemütlich hin, kannst problemlos parken und hast in kurzer Zeit alles erlebt. Spektakulärer wird es jedoch, wenn du dich tiefer in die Schlucht wagst, z.B. bei einer Rafting Tour oder beim Anstieg zum Aussichtspunkt Curevac, der auf 1.500 Meter Höhe liegt, spektakuläre Aussichten verspricht und ebenfalls recht einfach zu erreichen ist.

Eigentlich waren wir heute recht zuversichtlich mit dem Wetter, denn schließlich kitzelten uns im Nevidio Canyon sogar ein paar sanfte Sonnenstrahlen. Doch kaum fühlten wir uns sicher, kam schon die nächste Überraschung auf uns zu … Die Tara Brücke erlebten wir bei strömendem Regen, doch unser Rückweg nach Žabljak brachte uns in die Höhe zurück. Irren wir uns oder kann das tatsächlich sein? Und während wir noch grübelten, schmolzen auf unserer Scheibe bereits die ersten Schneeflocken und um uns herum breitete sich eine hübsche Winterlandschaft aus …

Der Schwarze See – Crno Jezero

Der Schwarze See im Durmitor Nationalpark in Montenegro
Der Schwarze See in weiß …

Durch den Schnee um umfangreichere Wanderungen gebracht, wählen wir nun ein einfacheres Ziel. Als größter der achtzehn Gletscherseen der Gegend liegt der Schwarze See (Crno Jezero) ganz in der Nähe von Žabljak und gilt dank seiner unkomplizierten Erreichbarkeit zu den beliebtesten Zielen des Durmitor Nationalparks. Dementsprechend ist er gut besucht – auch bei spontanen Wintereinbrüchen. 

Eintritt in den Durmitor Nationalpark: 3€ pro Person für einen Tag oder 6€ pro Person für 3 Tage und 2€ pro Tag für den Parkplatz (Stand 2019)

Nachdem du am Parkplatz deinen Eintritt und eine Parkgebühr zahlst, kann der kurze Spaziergang zum Schwarzen See auch schon beginnen. Etwa 10 Minuten dauert es, dann hast du das Ufer bereits erreicht. Neben einem gemütlichen Restaurant mit landestypischer Küche, einem Spielplatz und einem Bootsverleih, ist es natürlich vor allem der herrliche Anblick des Sees, der dich sofort in seinen Bann zieht. Intensive Farben vor schönstem Bergpanorama, heute sogar besprenkelt mit feinstem Puderzucker – die Kulisse ist wirklich märchenhaft!

Rundweg um den Schwarzen See

Sobald du deine Augen von dem herrlichen Anblick lösen kannst, hast du einige Möglichkeiten die Gegend noch weiter zu erkunden. Fast ein Muss ist der Rundweg, der dich in einer guten Stunde auf 3,5 km einmal um den ganzen See herum führt. 

Hier siehst du in trockenen Monaten wie sich der Schwarze See aus dem Kleinen und dem Großen See zusammensetzt (Malo Jezero und Veliko Jezero), denn nur bei hohem Wasserstand verbinden sich die beiden Wasserflächen. 

Du kannst vom Schwarzen See aber auch tiefer in den Wald eindringen und triffst schon bald auf ein vielfältiges Wegenetz. Unser Ziel für heute ist der Schlangensee (Zmijinje Jezero) – ein kleiner See mit wundervollen Farben, der sich mitten im Wald versteckt und sich, im schönsten Weiß des frischen Schnees gekleidet, in seiner vollsten Schönheit zeigt. 

Hier kannst du gemütlich Pause machen und einfach nur die wundervolle Ruhe genießen. Den Zmijinje Jezero erreichst du auf angenehmen Wegen ebenfalls in einer guten Stunde. 

So erreichst du den Durmitor Nationalpark

Zum Durmitor Nationalpark gelangst du über verschiedene Routen, die teilweise von der aktuellen Wetterlage beeinflusst werden. Informiere dich also am besten bevor du startest. 

Bergsee im Durmitor Nationalpark in Montenegro
Die herrliche Berglandschaft auf der Passstraße nach Plužine

Von Podgorica zum Durmitor Nationalpark

Ganz klassisch und völlig unkompliziert ist die Anfahrt von Podgorica über Nikšić und Šavnik nach Žabljak, wofür du auf perfekt ausgebauten Straßen etwa 2,5 Stunden brauchst. Hier bietet sich ein Abstecher zum Kloster Ostrog an, das fast direkt auf dem Weg liegt. Landschaftlich wunderschön ist die etwas längere Alternative, die dich vorbei am Nationalpark Biogradska Gora (auch hier lohnt sich ein Abstecher) bis nach Mojkovac und schließlich durch die beeindruckende Tara-Schlucht führt.

Von Kotor zum Durmitor Nationalpark

Kommst du wie wir von der Bucht von Kotor, hast du ebenfalls mehrere Möglichkeiten. Zum einen kannst du zurück nach Podgorica fahren und von dort zum Nationalpark starten. Für uns war das allerdings keine Option, denn schließlich wollten wir ja etwas Neues sehen. 

Eine andere Variante führt dich von Kotor zunächst zum anderen Ende der Bucht, wo du bei Lipci abbiegst, um in die Berge zu fahren. Hier folgst du der Straße (P11) bis Carine und biegst rechts Richtung Nikšić ab (M6). Kurz vor Nikšić genießt du von oben den Blick auf den schönen See Slansko Jezero und machst dich schließlich über kurvige Bergstraßen auf den Weg nach Žabljak.

Restaurant Tipp: Ein schöner Ort für eine kleine Pause im Grünen ist das urige Restoran Katun Perosevica, wo sich Erpel, Hund und Katze gemeinsam über deinen Besuch freuen. Es liegt kurz vor Šavnik direkt an der Straße.

Von Plužine über die Passstraße zum Durmitor Nationalpark

Ein landschaftlich einmaliges Erlebnis bietet dir die Fahrt über Plužine und von dort über die atemberaubende Passstraße hinüber nach Žabljak. Hierfür solltest du aber bedeutend mehr Zeit einplanen, am besten in Plužine übernachten und dir auch die Wetteraussichten vorher genau ansehen, denn nicht selten kommt es vor, dass Schnee die schmale Straße versperrt.

Tipp für deine Unterkunft im Durmitor Nationalpark

Unser gemütliches Zimmer in der Family Farm - mein Tipp für deine Unterkunft im Durmitor Nationalpark
Unser gemütliches Zimmer auf der Family Farm … und ja, mit dem Holz kannst du dir drinnen ein kuscheliges Feuer machen

Unsere Unterkunft im Durmitor Nationalpark kann ich dir wärmstens ans Herz legen. Die Family Farm befindet sich im kleinen Örtchen Virak, besteht aus urigen, hölzernen Ferienhäusern und ist ideal für alle, die mit dem Mietwagen in Montenegro unterwegs sind, denn Virak ist etwa 5 Minuten von Žabljak entfernt.

Dafür hast du dort absolute Ruhe, bist mitten in der Natur und die Gastgeber kümmern sich mit einer Herzlichkeit um dich, die du woanders selten erleben wirst. Die Häuser sind liebevoll eingerichtet und wenn du möchtest, kannst du dich sogar beim Frühstück oder Abendessen von Elena und ihrer Familie mit hausgemachten Mahlzeiten verwöhnen lassen.

Die Family Farm kannst du über die eigene Webseite erreichen oder über airbnb oder Booking buchen.

Falls du noch nicht bei airbnb angemeldet sein solltest, kannst du dir hier einen Gutschein für deine erste Übernachtung sichern.

Restaurant Tipp in Žabljak

Nicht so sehr wegen der Speisen, doch viel mehr wegen des Erlebnisses drum herum, wurde unser Abendessen im Restaurant Javorovača zum kleinen Highlight unseres Durmitor-Ausfluges. Das Javorovača liegt direkt an der Skipiste und wirkt auch wie ein typisches Skifahrer-Restaurant. Das Essen ist landestypisch und wird liebevoll zubereitet.

Noch völlig fasziniert vom plötzlichen Wintereinbruch, durften wir es uns direkt am wärmenden Feuerplatz gemütlich machen und als einzige Gäste die hausgemachten Speisen genießen, während der freudige Opa der Familie mit Händen und Füßen versuchte mit uns den Unterschieden des Wetters in Deutschland und Montenegro auf den Grund zu gehen, und gleichzeitig den Hund im Zaum hielt, der sich einfach nicht entscheiden wollte, ob er in unserer Gesellschaft bleiben oder doch lieber ausgiebig im Schnee toben wollte.

Schau dir hier das Restaurant Javorovača in Žabljak auf der eigenen Webseite oder bei Tripadvisor an

OSTROG MONASTERY

Blick auf das Kloster Ostrog in Montenegro
Auf dem Weg nach oben hast du einen tollen Blick auf das Kloster Ostrog

Um den Weg zum Flughafen ein wenig aufzulockern und die nach den Regen- und Schneetagen bitter nötige Sonne zu genießen, haben wir auf unserem Weg vom Durmitor Nationalpark nach Podgorica kurz entschlossen einen Zwischenstopp am Kloster Ostrog eingelegt, das beeindruckend in den fast senkrecht abfallenden Fels gebaut wurde und heute zu den wichtigsten Pilgerstätten der Balkan-Region zählt.

Aufgrund seiner am Vormittag doch sehr schattigen Lage mussten wir unseren Sonnenhunger zwar noch ein wenig aushalten, doch die herrliche Aussicht über die grüne Bjelopavlićko-Ebene, die beeindruckenden Fresken im Inneren und natürlich auch die einmalige Bauweise des Klosters, konnten uns schnell versöhnen. 

So erreichst du das Kloster Ostrog

Hast du die Autobahn einmal verlassen und bist der ruhigen Straße durch die Landschaft ein wenig gefolgt, erreichst du schon bald eine schmale, serpentinenreiche Straße, die sich über 5 Kilometer vom unteren zum oberen Kloster hinauf schlängelt.

Direkt vor dem Kloster sind einige Parkplatze, die sich lediglich zu Stoßzeiten auch mal recht schnell füllen können. Ist der obere Parkplatz voll, wirst du auf einen weiteren Parkplatz etwas weiter unten umgeleitet. 

Wenn du es lieber authentisch magst und dem Ort auf besondere Weise näher kommen möchtest, kannst du den Aufstieg natürlich auch zu Fuß bewältigen. Plane dafür etwa 25 Minuten ein.

WISSENSWERTES FÜR DEINE REISE NACH MONTENEGRO

Unser Mietwagen in Montenegro
Unser kleiner Flitzer hat uns brav durch Montenegro gebracht

Anreise mit dem Flugzeug nach Montenegro

Im kleinen Montenegro gibt es gleich zwei internationale Flughäfen. Für deine Anreise nach Montenegro kannst du daher zwischen dem Flughafen von Tivat und dem Flughafen Podgorica wählen, der Hauptstadt von Montenegro. 

Tivat befindet sich direkt in der beliebten Ferienregion rund um die Bucht von Kotor und hat eine gute Anbindung zu den Stränden der Adriaküste. Aber auch Podgorica ist gar nicht weit von der Küste entfernt und bildet einen guten Ausgangspunkt für deine Rundreise durch Montenegro. Eine weitere Alternative kann ein Flug nach Dubrovnik sein, das im benachbarten Kroatien liegt.

Im Sommer gibt es vermehrt Charterflüge nach Montenegro, aber auch reguläre Linienflüge werden von den Airlines immer häufiger angeboten. Einige Low-Cost-Anbieter bedienen die Strecke von Deutschland nach Montenegro inzwischen ebenfalls. Wir sind beispielsweise mit der Wizzair vom Allgäu Airport Memmingen nach Montenegro (Podgorica) geflogen. 

Deine Einreise in Montenegro

Als deutscher Staatsbürger kannst du für deine Einreise nach Montenegro sowohl deinen Reisepass als auch den Personalausweis nehmen. Durch den Zoll musst du in jedem Fall, was bei unserer Rückreise nach Deutschland zu langen Wartezeiten geführt hat, da Einreisende aus anderen Ländern überaus gründlich kontrolliert wurden.  

Mietwagen in Montenegro

Montenegro kannst du mit dem Mietwagen völlig unkompliziert und angenehm erkunden. Die Straßen sind auf den Hauptstrecken sehr gut und auch fahrerisch hast du keine größeren Herausforderungen zu befürchten. 

Direkt am Flughafen gibt es verschiedene Mietwagenanbieter, die für eine schnelle und einfache Übergabe sorgen. Meine Mietwagen buche ich so gut wie immer bei Check24 – die Abwicklung ist unkompliziert und die Preise sind einfach unschlagbar. Auch unseren kleinen Mietwagen in Montenegro haben wir über Check24 gebucht, wobei wir bei Avis (Argus Car Hire) für 5 Tage 73 € inklusive Vollkasko-Versicherung gezahlt haben. Besser geht es kaum.

Währung in Montenegro

Die Währung in Montenegro ist der Euro – und das obwohl das Land nicht zur EU gehört. Da fragt man sich natürlich direkt warum das eigentlich so ist und stößt auf eine gleichermaßen spannende wie auch geschichtlich einmalige Antwort …

Alles begann, als das Königreich Montenegro zerfiel und das Land im Jahre 1918 in Jugoslawien eingegliedert wurde, denn seitdem hat Montenegro keine eigene Währung mehr.

Bis Jugoslawien 1992 zerfiel, benutzte man also den Jugoslawischen Dinar, der jedoch in der Folge rasant an Wert verlor. Es musste eine neue Lösung her und da Gastarbeiter aus Deutschland die D-Mark bereits auf den Balkan gebracht hatten, begann man in Montenegro schließlich bald Geschäfte mit der Deutschen Mark abzuwickeln.

1999 wurde die D-Mark als Parallelwährung zum inflationären Jugoslawischen Dinar eingeführt, ein Jahr später schließlich als offizielle Währung von Montenegro. Die Deutsche Bundesbank duldete dieses Vorgehen und Deutschland selbst ging keinerlei Verpflichtungen ein. Mit der Einführung des Euro wurde die D-Mark zwangsläufig auch in Montenegro aus dem Verkehr gezogen und das umlaufende Geld wurde umgetauscht.

Seitdem hat Montenegro also den Euro als offizielle Währung. Mit dem einzigen Unterschied, dass kein länderspezifisches Design entworfen werden darf, da Montenegro bis heute kein Mitglied der EU ist. Für uns Reisende ist es natürlich dennoch unheimlich praktisch, denn Geld umtauschen musst du für deine Montenegro Reise nicht.

Ich hoffe meine Tipps und Highlights können dich für deine Reise nach Montenegro inspirieren! Wie immer, bin ich unheimlich gespannt auf deine Erlebnisse, also teile sie unbedingt in den Kommentaren! Warst du schon in Montenegro und hast noch mehr Tipps? Dann unbedingt her damit! Und jetzt…viel Spaß auf deiner Reise!

Hier findest du noch mehr Tipps für deine Balkan Reise

Reiseführer Tipp I: Der Lonely Planet für Montenegro (englisch)

Lonely Planet Montenegro

Auch dieses Mal haben wir auf den altbewährten Lonely Planet zurückgegriffen. Da wir zunächst gar keine Ahnung hatten was man sich in Montenegro ansieht, hat er mit den Highlights gleich am Anfang für einen guten Überblick gesorgt. Mit seinen Hinweisen und Tipps hat er uns auch bestens geholfen die Rundreise durch Montenegro zu planen.

>> Hier geht es zum Lonely Planet für Montenegro (englisch)

Reiseführer Tipp II: Der Rother Wanderführer für Montenegro

Rother Wanderführer Montenegro

Wenn du gerne wanderst und in den Bergen unterwegs bist, dann könnte auch der Montenegro Wanderführer von Rother etwas für dich sein. Er gibt dir schöne Tourideen und beschreibt jede Wanderung bis ins kleinste Detail. Da es zu Montenegro bisher noch nicht allzu viele detaillierte Informationen zu möglichen Wanderungen gibt, kann der Rother sehr hilfreich sein.

>> Hier geht es zum Rother Wanderführer Montenegro

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EINE RUNDREISE DURCH MONTENEGRO – SO ERKUNDEST DU DAS LAND AUF EIGENE FAUST

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